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Darum gibt es keinen Corona-Effekt bei deutschen Wohnimmobilien



Die Corona-Krise hat die Weltwirtschaft in diesem Jahr in die größte Rezessionen der letzten 100 Jahre versetzt. Deutschland ist davon als Exportnation besonders stark betroffen. An deutschen Wohnimmobilien perlt das bisher aber komplett ab. Die Experten von Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) zeigen in der „Metaanalyse Immobilien Deutschland“ die Gründe dafür auf.

Aufgrund der globalen Wirtschaftskrise sowie der steigenden Staatsverschuldung wird in den kommenden Jahren keine Erhöhung der Leitzinsen durch die Zentralbanken erwartet. Damit bleibt laut FPRE der Anlagedruck weiterhin hoch, und ein deutlicher Rückgang der Immobilienpreise ist eher unwahrscheinlich. „Die konjunkturelle Lage sowie ungelöste Probleme in den Staatshaushalten vieler, auf großer Euro-Länder „verbieten“ vorderhand Zinserhöhungen seitens der EZB“, sagt Dr. Stefan Fahrländer, CEO von FPRE. „Dies wurde durch die Corona-Krise noch weiter verschärft“.

Zinserhöhungen auf Jahre abgesagt
In den nächsten Monaten und Jahren ist nicht mit einer Erhöhung der Zinsen zu rechnen, die sich nun schon seit einigen Jahren auf einem Rekordtief befinden. Verschiedene Zentralbanken haben FPRE zufolge auch bereits zum Ausdruck gebracht, dass sie die Konjunktur mit geldpolitischen Maßnahmen weiterhin unterstützen werden, bis die Wirtschaft wieder richtig in Schwung kommt. Dies könne aber noch dauern.

Inflation weit unter EZB-Ziel
Das ifo Institut geht in seinen neusten Konjunkturprognose senkte es auf 0,5% für 2020 und 1,1% für 2021. In Frühjahrsprognose lagen die Werte noch bei 1,0 und 1,5%. Zudem liegt der Wert noch deutlich unter dem 2%-Inflationsziel der EZB. Somit ist laut der FPRE-Analyse nicht verwunderlich, dass verschiedene Banken keine Zinserhöhung bis mindestens Ende 2021 erwarten.

Staatliche Hilfen begrenzen Mieteinbußen (noch)
Laut Fahrländer gibt es neben dem schon seit Jahren bestehenden Zinseffekt auch noch eine weitere Erklärung dafür, dass die Immobilienpreise für Wohneigentum bislang keinen „Corona-Effekt“ zeigen. Es sei schlicht noch zu früh, denn staatliche Hilfen konnten Einbußen bei Mietzinseinnahmen bisher begrenzen „Entscheidend für die volkswirtschaftlichen Auswirkungen und letztlich auch die Auswirkungen auf die Immobilienmärkte ist die Dauer der Krise“, sagt Stefan Fahrländer. „Je länger diese ist, desto gravierender werden die Folgen“.